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Bandgeschichte                     Kissmuseum

Die frühen Jahre (1973 – 1974)

Die Urspünge von KISS lassen sich zu einer New Yorker Rock 'n' Roll-Band namens Wicked Lester zurückverfolgen. In dieser Band spielten Gene Simmons und Paul Stanley. Simmons und Stanley feuerten im Jahr 1972 die anderen Mitglieder der Gruppe, nachdem Epic Records ein selbstproduziertes Album der Band abgelehnt hatte.

Ende des Jahres 1972 antwortete Simmons auf eine Suchanzeige im Rolling Stone, die von Schlagzeuger Peter Criss stammte, der nach einer Band suchte. Criss absolvierte ein erfolgreiches Vorspielen und stieg bei Wicked Lester ein. Im Januar 1973 kam mit Paul "Ace" Frehley ein Leadgitarrist dazu. Im gleichen Monat änderte man den Gruppennamen und nannte sich fortan KISS. Die Namensänderung wird Stanley zugeschrieben, während der Einfall, die SS-Runen im Logo zu benutzen, von Frehley stammte. Er versprach sich davon eine gewisse Schockwirkung.

Der erste Auftritt unter dem neuen Namen KISS fand am 30. Januar 1973 vor sage und schreibe drei zahlenden Zuschauern im Popcorn Club im New Yorker Stadtteil Queens statt. Im Juni desselben Jahres nahm die Gruppe unter der Regie von Musikproduzent Eddie Kramer ein Demoband mit fünf Titeln auf. Das Band landete schließlich auch bei Neil Bogart von Buddah Records.

Im Sommer 1973 wurde Bill Aucoin der Manager der Band. Ihm gelang es, KISS einen Plattenvertrag bei Bogarts neuem Label Emerald City Records (kurz darauf umbenannt zu Casablanca Records) zu verschaffen. Am 10. Oktober 1973 begannen KISS in den Bell Sound Studios in New York mit den Aufnahmen zu ihrem ersten Album. Am 31. Dezember 1973 hatte KISS ihren ersten offiziellen Auftritt in der Academy of Music in New York. Bei diesem Konzert setzte Simmons bei einer Feuerspuckereinlage versehentlich seine Haare in Brand, was auf das Haarspray zurückzuführen ist, das er in großen Mengen benutzte.

Am 5. Februar 1974 startete die Band ihre erste Tournee durch Nordamerika mit einem Konzert im kanadischen Edmonton. Wenig später, am 18. Februar, erschien das Debütalbum der Gruppe, das schlicht KISS hieß. Das Foto auf dem Cover zeigte die geschminkten Band-Mitglieder. Das Album erreichte Platz 87 in der Hitparade und war ein bescheidener Erfolg für ein Erstlingswerk.

Während des gesamten Frühlings und Sommers 1974 betrieben Casablanca Records und KISS Werbung für das Album. Am 29. März 1974 war KISS erstmals im US-amerikanischen Fernsehen zu sehen. In der Sendung Dick Clark's In Concert spielten sie die Titel "Nothin' to Lose", Firehouse und Black Diamond. Am 29. April 1974 traten KISS in der Mike Douglas Show auf, wo sie Firehouse spielte und ein Interview mit Gene Simmons stattfand.

Im August 1974 flog die Band nach Los Angeles, um dort ihr zweites Album Hotter Than Hell aufzunehmen, das am 22. Oktober 1974 veröffentlicht wurde. Die einzige Singleauskopplung aus diesem Album "Let Me Go, Rock 'n' Roll" floppte und auch das Album kam über Platz 100 in der Hitparade nicht hinaus.

 

 

Der Durchbruch (1975 – 1978)

Obwohl es KISS gelungen war, etwas Bekannheit zu erlangen, waren Hitparadenerfolge bisher ausgeblieben. So übernahm 1975 Casablanca Records-Chef, Neil Bogart, persönlich die Aufgabe, den dritten KISS-Langspieler zu produzieren. Er änderte den Sound der Gruppe vom Garage Band-Sound zu einem sauber durchproduzierten Studioalbum. Das Ergebnis der Arbeit kam unter dem Titel Dressed To Kill im März 1975 in den Handel. Auf diesem Album fanden sich zwei Songs, die für die folgende Karriere der Band maßgeblich sein sollten: Zum einen ihr erster größerer Radiohit "C'Mon And Love Me" und Rock And Roll All Nite.

Dressed To Kill erzielte zwar bessere Verkaufszahlen als die beiden Vorgängeralben, aber es waren vor allem die exzessiven Live-Auftritte der Band, die KISS auszeichnete. Zu den Showeinlagen der Gruppe während ihrer Konzerte gehörten das "Blutspucken" des Bassisten Gene Simmons (wobei das Blut aus einer Mischung von Joghurt und Lebensmittelfarbe bestand) und das ebenfalls von Simmons vorgeführte Feuerspucken.

Das Instrument des Leadgitarristen Ace Frehley ging während eines Solos scheinbar in Flammen auf (entsprechende Effekte waren in die Gitarre eingebaut); das in die Höhe aufsteigende Podest des Schlagzeugers Peter Criss spuckte Funken. Zu Paul Stanleys Showact gehörte, unterstützt durch pyrotechnische Effekte, das Zertrümmern seiner Gitarre im Stile eines Pete Townshends zu dessen wilden Who-Zeiten, .

KISS versuchte die Energie und Aufregung dieser wilden Konzerte für ihr nächstes Album einzufangen und im September 1975 wurde ihr Live-Album mit dem entsprechenden Titel Alive! veröffentlicht. Die meisten Titel des Albums waren während des Auftritts in der Detroiter Cobo Arena aufgenommen worden. Das Live-Album wurde ein Riesenerfolg für die Band und verkaufte sich millionenfach. Es wurde vierfach mit Platin ausgezeichnet und die ausgekoppelte Single "Rock And Roll All Nite" brachte KISS erstmals in die Top 40 der Hitparade.

Für das Nachfolgealbum wählte die Gruppe Bob Ezrin als Produzenten aus. Das Resultat dieser Zusammenarbeit war das Album Destroyer, das im März 1976 herauskam. Es wurde das kommerziell erfolgreichste Studioalbum von KISS. Die bekanntesten Titel des Albums waren Beth, Flaming Youth und Shout It Out Loud. Das Cover stammte von Ken Kelly und diente später als Motiv für diverse Merchandising-Produkte, wie T-Shirts, Poster und andere Devotionalien.

Im Oktober 1976 trat KISS mit den Titeln Detroit Rock City, Beth und King of the Night Time World in der Sendung The Paul Lynde Halloween Special auf. Für viele Teenager in den USA war diese Sendung die erste Begegnung mit der extravaganten Bühnenshow der Gruppe.

Zwei weitere Studioalben hielten die Begeisterung für KISS am Leben. Im November 1976 erschien Rock and Roll Over und im Juni 1977 Love Gun. Im November 1977 veröffentlichte die Gruppe ihr zweites Live-Album Alive II, das als Doppel-LP erschien und auf der vierten Seite neue Studioaufnahmen enthielt.

Einer Meinungsumfrage aus dem Jahr 1977 zufolge, war KISS die beliebteste Band in den USA in diesem Jahr. In Japan brach KISS den Besucherrekord für ein Konzert, der bis dahin von den Beatles gehalten wurde. Die Gruppe war auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs. Es gab eine regelrechte KISS-Hysterie und die Vermarktung der Gruppe war absolut umfassend. Es gab fast nichts, was es nicht gab: Marvel veröffentlichte zwei Comic-Bände mit der Gruppe als Helden, es gab Flipperautomaten mit den Konterfeis der Musiker, die Bandmitglieder als Puppen, Make-Up-Kits, um sich im Stil der Band zu schminken, Halloween-Masken, Brettspiele und vieles mehr, das Angebot war fast unüberschaubar.

Ihre Popularität spiegelte sich auch in den Mitgliederzahlen des offiziellen Fanclubs der Band wider. Inzwischen hatte die Zahl der Mitglieder der KISS Army eine sechsstellige Zahl erreicht.

Im April 1978 erschien mit Double Platinum die erste von zahlreichen Greatest-Hits-Compilations der Gruppe.

 

 

 

Auf Solopfaden, erste Krisen und der Superhit (1978 – 1983)

Auf dem Höhepunkt ihrer Popularität wuchsen die Spannungen innerhalb der Gruppe. Im September 1978 wurden gleichzeitig Soloalben jedes der vier Bandmitglieder veröffentlicht. Auf diesen Alben hatten die Musiker die Gelegenheit, die jeweiligen musikalischen Vorlieben auszuleben. Frehleys Album war von den vieren das erfolgreichste und brachte den einzigen Radiohit aller vier Projekte hervor. Die Russ Ballard-Komposition New York Groove kam in die Top 20 der Hitparade. Von allen Soloalben schien das von Stanley vom Stil her das KISS-ähnlichste zu sein und erhielt vermutlich aus diesem Grunde die besten Kritiken. Obwohl die zahlreichen Vorbestellungen für die Alben dafür sorgten, dass jede LP es in die Top 50 der Billboard Album Chart schaffte, brachen die Verkäufe sehr schnell ein und die Einzelhändler bemühten sich, ihre großen Bestände wieder an die Plattenfirma zurückzugeben. Bereits kurz nach der Veröffentlichung fanden sich die Soloalben in den Sonderangebots-Regalen wieder. Der Zenit der Gruppe war eindeutig überschritten. Im Oktober 1978 zeigte NBC einen Fernsehfilm mit dem Titel KISS Meets the Phantom of the Park. Der Film sollte laut Konzept eine Mischung aus A Hard Day's Night und Star Wars sein, aber die hohen Erwartungen wurden nicht erfüllt und der Film erntete vernichtende Kritiken. Trotzdem wurde er einer der meistgesehenen Fernsehfilme in den USA im Jahr 1978 und kam in einigen Ländern 1979 sogar in die Kinos.

Im Mai 1979 veröffentlichte KISS ein neues Album, betitelt Dynasty. Es verkaufte sich ausgezeichnet und wurde mit Platin ausgezeichnet. Aus der LP wurde der Titel I Was Made For Loving You ausgekoppelt. Es wurde die meistverkaufte und erfolgreichste Single der Band und erreichte weltweit die höchsten Plätze der Hitparaden - wobei man in den Vereinigten Staaten interessanterweise mit Platz 11 zufrieden geben musste. Der Song verband den typischen Sound von KISS mit Elementen der mittlerweile dominanten Discomusik.

Auf Dynasty - wie auch auf dem Nachfolgeralbum Unmasked - wurde Peter Criss auf Anweisung des Produzenten Vini Poncia vom Session-Schlagzeuger Anton Fig ersetzt. Poncia war der Meinung, Criss Schlagzeugspiel sei qualitativ nicht ausreichend. So spielte er nur beim Titel "Dirty Livin'".

Die 1979er Tournee zum Dynasty-Album war ein Zeichen für die weiter sinkende Popularität der Gruppe. War man bislang an ausverkaufte Konzerthallen gewöhnt, spielte KISS nun häufig in halb- bis dreiviertelgefüllten Hallen. Nicht einmal die Heimspiele im New Yorker Madison Square Garden waren ausverkauft. Kritiken der Konzerte waren gemischt, vor allem die auch auf der Bühne sichtbaren Spannungen zwischen den Bandmitgliedern schienen sich auf die Qualität der Bühnenshow negativ auszuwirken.

Im Mai 1980 kam die neue LP Unmasked auf den Markt. Kurz darauf verließ Schlagzeuger Peter Criss KISS. Er war zunehmend mit der Entwicklung der Gruppe unzufrieden und seine Behandlung durch den Produzenten tat ein übriges. Obwohl Criss auf dem Cover des Albums zu sehen ist und im Musikvideo zu Shandi mitwirkte, war er bei den Aufnahmen zum Album in keiner Weise mehr beteiligt. Schlagzeug spielte ausschließlich Anton Fig.

Obwohl das Album zeitgemäß produziert war, wurde es das erste KISS-Album seit Dressed to Kill das nicht mit Platin ausgezeichnet wurde. Die Tour zum Album erreichte die USA nicht. Es gab nur ein Konzert im New Yorker Palladium Theatre, um den neuen Schlagzeuger der Gruppe Eric Carr vorzustellen. Die Tour durch Australien war für KISS sehr erfolgreich. Man spielte in ausverkauften Häusern und wurde von den Fans begeistert gefeiert.

Im November 1981 erschien das erste Album in der neuen Besetzung mit Eric Carr am Schlagzeug. Music from The Elder war ein Konzeptalbum, dessen Grundidee sich dem Zuhörer nur schwer erschloss und dessen, für KISS untypische, Instrumentierung auch nicht dazu beitrug, Fans für das Werk zu begeistern. Das Album verkaufte sich für KISS-Verhältnisse schlecht und kam über Platz 75 in der Hitparade nicht hinaus. Ace Frehley, der von Anfang an nicht hinter der Idee des Konzeptalbums stand, war an dessen Gestaltung kaum beteiligt. Er steuerte lediglich die beiden Songs Escape From The Island und Dark Light bei, die er den anderen per Post zuschickte.

Im Juni 1982 erschien außerhalb der USA das Compilation-Album KISS Killers, das vier bis dahin unveröffentlichte Stücke enthielt, die ursprünglich für ein "härteres" Album vorgesehen waren. Auf dem Cover war hier zum ersten und einzigen Mal ein veränderter Schriftzug des Names der Band zu sehen. Um insbesondere Kritik in Europa und vor allem in Deutschland zu vermeiden, war das SS-Logo "entschärft" worden.

Im gleichen Jahr trennten sich KISS von ihrem langjährigen Manager Bill Aucoin und verkleinerte die gesamte Organisation, die sich um die Geschäfte der Gruppe gekümmert hatte. Ungefähr zu dieser Zeit hatte Ace Frehley für sich den Entschluss gefasst, die Gruppe zu verlassen, aber Gene Simmons und Paul Stanley wollten aus Imagegründen, dass Frehley noch auf auf dem neuen Album Creatures of the Night auftauchte. So kam es, dass er im Oktober 1982 auf dem Cover und im Musikvideo zu I Love It Loud zu sehen ist, obwohl er bei den Aufnahmen nicht mehr beteiligt war.

Creatures of the Night war das bis dahin härteste Album der Gruppe. Verschiedene Gitarristen ersetzten Frehley bei den Aufnahmesessions. Steve Farris, Bob Kulick und Vincent Cusano (der später unter dem Namen Vinnie Vincent bekannt wurde) sind an der Gitarre zu hören. Einige der Titel auf dem Album stammten von Bryan Adams und seinem Songwriter-Partner Jim Vallance. Creatures of the Night verkaufte sich deutlich besser als Music From the Elder, erreichte aber auch nur Platz 45 der Charts. Da Frehley die Band kurz nach den Dreharbeiten zum Video von I Love It Loud verließ, musste die Gruppe in aller Eile einen Ersatz für ihn finden um die 10th Anniversary Tour nicht ins Wasser fallen lassen zu müssen. Vinnie Vincent, der schon bei den Aufnahmen für das Album mitgewirkt hatte, sprang ein und erhielt eine Maskierung im altägyptischen Stil.

Obwohl die Tournee in den USA nicht an die alten Erfolge der Gruppe heranreichte, spielten KISS vor mehr Zuschauern als je zuvor in ihrer Karriere: Im Juni 1983 sahen 137.000 Zuschauer das Konzert in Brasilien. Während dieser Tournee sah man KISS für lange Zeit zum letzten Mal in ihren Masken auftreten. Erst 13 Jahre später, am 28. Juni 1996 sollten die Musiker wieder ihr Make-Up auflegen.

Demaskiert (1983 – 1995)

Um ihr 1983er Album Lick It Up zu promoten, griff die Gruppe zu einer raffinierten Maßnahme. Ungeschminkt trat KISS live im Musiksender MTV auf. Der - für viele Fans - schockierende Auftritt hatte die beabsichtigte Wirkung und das Album verkaufte sich besser als die beiden Vorgänger und zum ersten Mal seit vier Jahren gab es zumindest eine Goldene Schallplatte.

Es kam erneut zu einem Wechsel in der Besetzung. Der gerade neu in die Band gekommene Gitarrist Vinnie Vincent wurde gefeuert und durch Mark St. John ersetzt. Im September kam das Album Animalize auf den Markt und war ähnlich erfolgreich wie das Vorgängeralbum. KISS hatte mit den Titeln "Heaven's on Fire" und Thrills in the Night erfolgreiche Singlehits und die Tour zum Album der Gruppe war gut besucht. Mark St. John erkrankte allerdings zu Beginn der Tournee an Arthritis und musste die Band verlassen. Bruce Kulick ersetzte ihn an der Leadgitarre und gehörte für die nächsten zehn Jahre zur Gruppe.

In der zweiten Hälfte der 80er Jahre veröffentlichte KISS eine Reihe erfolgreicher Alben, so erschienen im September 1985 Asylum, im September 1987 Crazy Nights, im November 1988 die Compilation Smashes, Thrashes & Hits und im November 1989 schließlich das, von Kritikern hochgelobte, Hot in the Shade.

Die 90er begannen für KISS sehr erfolgreich, die Ballade Forever (mitkomponiert von Michael Bolton) war die erfolgreichste Single seit "I Was Made For Lovin' You." Trotz dieser Erfolge in ihrer "demaskierten" Ära spürte KISS die harte Konkurrenz neuer Gruppen, wie Mötley Crüe, Guns N' Roses oder Bon Jovi, die deutlich mehr Alben verkauften und mehr Zuschauer in die Konzerthallen lockten.

Mitten in die Planungen für das neue Album unter der Regie ihres alten Produzenten Bob Ezrin platzte die schockierende Nachricht, dass Eric Carr an Krebs erkrankt war. Am 24. November 1991 verlor der Schlagzeuger den Kampf gegen die Krankheit und starb im Alter von nur 41 Jahren. Niedergeschlagen rafften sich die anderen Bandmitglieder auf und suchten einen Ersatz, den sie in Eric Singer fanden. Mit ihm nahmen sie das Album Revenge auf, das im Mai 1992 erschien. Revenge erreichte die Top Ten in der Hitparade und wurde mit Gold ausgezeichnet. Die Tour zum Album führte die Gruppe dieses Mal in zahlreiche kleinere Clubs und weniger in große Hallen.

Im Mai 1993 veröffentlichte KISS das dritte Live-Album, Alive III.

Im Juni 1994 erschien KISS My Ass, ein Hommage-Album, auf dem unterschiedlichste Künstler ihre Versionen von bekannten KISS-Titeln ablieferten. Zu den Künstlern gehörten u.a. Lenny Kravitz der sich an Deuce versuchte, Yoshiki, der eine Klavier-/Klassik-Version von "Black Diamond" beisteuerte, die Mighty Mighty Bosstones steuerten eine Ska-Version von Detroit Rock City bei und Garth Brooks sang Hard Luck Woman. Die deutsche Version des Albums enthielt einen Bonustrack, auf dem Die Ärzte mit einer deutschen Fassung von Unholy (das einzige Stück aus der "unmaskierten Zeit") zu hören sind.

1995 brach KISS zu einer ungewöhnlichen und erfolgreichen Worldwide KISS Convention Tour auf. Die Conventions waren Events, die jeweils den ganzen Tag dauerten. Es wurden alte Bühnenoutfits und Instrumente der Gruppe präsentiert, Cover-Bands traten auf, Merchandising-Produkte aller Art wurden angeboten und als Höhepunkt waren KISS selbst anwesend. Die Bandmitglieder standen für Interviews zur Verfügung, gaben Autogramme und spielten ein ca. zweistündiges Unplugged-Konzert, wobei die Sets oft nach Fanwünschen ausgewählt wurden. Bei der ersten dieser Veranstaltungen in den USA, am 17. Juni 1995, gab es ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Schlagzeuger Peter Criss, der auch zwei Stücke mit der Gruppe sang: Hard Luck Woman und "Nothin' to Lose."

Am 9. August 1995 reihte sich KISS in die Liste der Künstler ein, die in der Sendung MTV Unplugged auftraten. Paul Stanley und Gene Simmons hatten die ehemaligen Mitglieder Peter Criss und Ace Frehley eingeladen an diesem Konzert teilzunehmen. Beide sagten zu und stiegen bei den Zugaben ins Konzert ein. In den Wochen nach dem Unplugged-Auftritt nahm KISS das Album Carnival of Souls auf, das allerdings erst zwei Jahre später erscheinen sollte.

Reunion (1996 – 2001)

Die Reaktion der Fans auf den gemeinsamen Auftritt mit Criss und Frehley bei der Unplugged-Show war so positiv, dass die Gruppe 1996 in der Ur-Besetzung und mit wieder mit Make-Up auf die "KISS Alive/Worldwide"- Tour ging.

KISS zog bei der Vermarktung der Reunion sämtliche Register. Die Kampagne startete am 28. Februar 1996 mit einem Auftritt bei der 38. Verleihung der Grammy Awards. Zwei Monate später, am 16. April 1996, lud die Gruppe zu einer Pressekonferenz an Bord der USS Intrepid in New York, wo sie ihre "Pläne zur Erringung der Weltherrschaft" verkündete. Die Pressekonferenz, moderiert von US-Fernsehstar Conan O’Brien, wurde in 58 Länder übertragen. Am 28. Juni 1996 begann die KISS Alive/Worldwide-Tour mit einem Konzert im ausverkauften Tiger Stadium von Detroit. Bei den Auftritten in Deutschland und der Schweiz traten Die Ärzte (deren Drummer und Bassist große KISS-Fans sind) im Vorprogramm auf.

Im September 1998 veröffentliche die wiedervereinte Band das Album Psycho Circus. Obwohl es groß als das erste Album in der Originalbesetzung seit dem 1977er Album Love Gun vermarktet wurde, waren die tatsächlichen Beiträge von Frehley und Criss auf Psycho Circus nur minimal. Wie später bekannt wurde, stammten die meisten Leadgitarrenparts von Tommy Thayer und Bruce Kulick. Die Schlagzeugparts wurden vom Studiomusiker Kevin Valentine eingespielt. Die Tour zum Psycho Circus-Album verlief erfolgreich und auch in der Hitparade erzielte man eine obere Platzierung.

Am 13. August 1999 startete der Spielfilm Detroit Rock City in den US-amerikanischen Kinos. Der Film spielt im Jahr 1978 und im Mittelpunkt der Geschichte stehen vier Teenager, die sich verzweifelt bemühen, Tickets für ein ausverkauftes KISS-Konzert in Detroit zu bekommen. Zwei Tage vor der Premiere hatte KISS werbewirksam einen Stern auf dem berühmten Hollywood Walk of Fame erhalten.

Im Frühjahr 2000 kündigte KISS eine USA-Abschiedstournee an, die im Sommer stattfinden sollte und zu einer der bestbesuchten Konzertreihen des Jahres wurde. Anfang des Jahres 2001, kurz vor Beginn der Japan- und Australientournee, verließ Peter Criss erneut die Band. Wie es hieß, war er mit seiner Bezahlung unzufrieden. Er wurde vom vorigen Schlagzeuger Eric Singer ersetzt, der in Criss' Katzen-Makeup auftrat.

Die 2000er Jahre

Im Jahr 2002 veröffentliche Gene Simmons seine Autobiografie. Simmons ließ in diesem Buch kaum ein gutes Haar an Ace Frehley, der sehr verärgert reagierte und aus Protest zu einem Fernsehauftritt der Band nicht erschien.

2003 ging KISS gemeinsam mit Aerosmith auf eine weitere Tour. Peter Criss war mittlerweile in die Gruppe zurückgekehrt, dafür fehlte Ace Frehley, der nach den Ereignissen im Jahr 2002 nicht mehr mit Simmons und Stanley spielen wollte. An seiner Stelle spielte Tommy Thayer. In dieser Besetzung nahm KISS das vierte Live-Album, Alive IV bei einem Konzert in Australien auf. Begleitet wurde die Gruppe dabei vom Melbourne Symphony Orchestra.

Im März 2004 musste Peter Criss die Band erneut verlassen. Simmons und Stanley verlängerten seinen Vertrag nicht. Auf seiner Webseite beschreibt Criss, wie seine Entlassung stattfand, Stanley habe ihn angerufen und ihm mitgeteilt, dass "die Band frisches Blut brauche." Wieder war es Eric Singer, der ihn ersetzte. Die Rock the Nation 2004 World Tour unternahm KISS gemeinsam mit Poison.

Im Juni 2004 erschien das zweite Soloalbum von Gene Simmons. Es trug den Titel Asshole.

Im Rückblick

Neben Bands wie The Sweet, T. Rex oder Slade wurde KISS wegen ihrer Kostüme und Masken oft mit dem Begriff des Glam Rock in Verbindung gebracht, was aber eigentlich nicht korrekt ist. KISS kleidete sich zu Zeiten des Glam-Rock sehr viel dunkler – hauptsächlich in Leder – und spielten auch härter und lauter. Auch die Horror-Show passte kaum zum eher süßlichen Image des Glam-Rock.

KISS gilt als ein Vorreiter im Erfinden immer neuer Merchandise-Artikel bzw. als die Band, die das Merchandising im großen Stil erfunden und revolutioniert hat. Die Umsätze, die KISS mit ihren Merchandise-Artikeln machte, waren enorm. Allein im Jahr 1980 wurden über 100 Mio. US$ umgesetzt.

Mit ihrem Sound in den 70ern Jahren beeinflusste KISS nachfolgende Generationen von Musikern. Wer weiß, wie Metal-Bands der 80er ausgesehen und geklungen hätten, hätte es KISS nicht gegeben? Viele heutige Musiker wie Lenny Kravitz, Mitglieder von Metallica, Nirvana, Pearl Jam und Green Day oder die Sängerin Doro Pesch nennen KISS als ihre Idole und den Grund dafür, warum sie damals mit dem Musikmachen angefangen haben.

KISS war eine kommerziell äußerst erfolgreiche Gruppe, was z.B. daran deutlich wird, dass sie nach den Rolling Stones und den Beatles diejenige Band ist, die weltweit die meisten Goldenen Schallplatten verliehen bekommen hat. Betrachtet man nur die USA, führt KISS diese Rangliste sogar an und trägt den inoffiziellen Titel American Gold Record Champion Of All Time. Insgesamt hat die Band weltweit 100 Mio. Alben verkaufen können.